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Chronik

Über ein Jahrhundert im Überblick

Der Wasserleitungszweckverband der Neffeltalgemeinden wurde am 8. Oktober 1913 von den am Neffelbach liegenden zwölf Gemeinden, Füssenich, Geich, Juntersdorf, Sievernich, Disternich, Müddersheim, Gladbach, Lüxheim, Eggersheim, Irresheim, Hochkirchen und Poll gegründet. Erster Verbandsvorsteher war Leo Herhan, Bürgermeister von Wollersheim.

Die erste Verbandssatzung stammt vom 29. Oktober 1914. Hiernach baute man die erste Wasserleitung entlang des Neffelbaches, beginnend in Embken bis nach Nörvenich, auf. Die Gemeinde Nörvenich stieß 1916 hinzu. Man hielt sich an das natürliche Gefälle des Neffelbaches und schuf eine sogenannte Freispiegelleitung, wobei  das Wasser im natürlichen Gefälle verteilt wurde.

In Embken wurden mehrere Quellen erschlossen und über den Erdbehälter „Eulenberg“ bei Füssenich zu den zu versorgenden Ortslagen verteilt. Das auch schon damals erforderliche Gutachten über die Wasserqualität und über die Wassermengen wurde vom Königlichen Kreisarzt Dr. Wex am 25.10.1913 vorgelegt.

Im Laufe der Jahre schlossen sich immer weitere Gemeinden an; so zuletzt die Orte Dorweiler und Pingsheim im Rahmen der kommunalen Neugliederung und schließlich die Ortschaft Vettweiß, die bis zuletzt eine Enklave darstellte. Vettweiß, Sitz des Wasserleitungszweckverband der Neffeltalgemeinden, war selbst kein Mitglied. Von 1936 bis 1948 wurde die Verbandsverwaltung in Nörvenich geführt, ehe sie nach Vettweiß wechselte.

Dorweiler und Pingsheim hatten da engere Bande und wurden im Rahmen eines Belieferungsvertrages bereits seit dem Jahr 1915 vom Wasserleitungszweckverband der Neffeltalgemeinden versorgt. Die Gemeinde Pingsheim, vertreten durch den Bürgermeister und Gemeindevorsteher zu Pingsheim, wurde seit dem 22. August 1921 bedient. Die Wassergebühr wurde in Goldmark verrechnet. In den Jahren 1921 bis 1954 wurde zusätzlich das Verbandswasserwerk Euskirchen mit Wasser beliefert.

Der Wasserleitungszweckverband der Neffeltalgemeinden wird seit seiner Gründung in der Rechtsform des Zweckverbandes nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit geführt. Im Jahr 1984 gliederte man nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung den Eigenbetrieb „Wasserwerk“ ein um auf eine kaufmännische Betriebsführung umstellen zu können.

Anfang des Jahres 2002 übernahm man sowohl die kaufmännische als auch die technische Betriebsführung für den Wasserleitungszweckverband Gödersheim, der zum 1. Januar 2020 vollständig in den WZV Neffeltal eingegliedert wurde. Im Jahr 2008 folgte der Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die kaufmännische und technische Betriebsführung des Wasserwerks Wissersheim-Rath der Gemeinde Nörvenich, welches im Jahr 2012 gänzlich auf den WZV Neffeltal übertagen wurde.

 

Der WZV Neffeltal von 1913 bis heute

1913
Gründung des Wasserleitungszweckverbandes der Neffeltalgemeinden am 8. Oktober 1913 von den am Neffelbach liegenden zwölf Gemeinden, Füssenich, Geich, Juntersdorf, Sievernich, Disternich, Müddersheim, Gladbach, Lüxheim, Eggersheim, Irresheim, Hochkirchen und Poll. Erster Verbandsvorsteher wird Leo Herhan, Bürgermeister von Wollersheim.

1914
Festlegung der ersten Verbandssatzung. Es wird mit der Erschließung mehrerer Quellen in Embken und dem Bau der ersten Wasserleitung entlang des Neffelbaches von Embken bis nach Nörvenich begonnen.

1915
Abschluss eines Wasserlieferungsvertrages über die Versorgung der Ortschaft Dorweiler.

1916
Die Gemeinde Nörvenich tritt dem Verband bei. Errichtung eines Wasserturms in Lüxheim und eines Tiefbehälters „Auf dem Eulenberg“ bei Füssenich mit einem Speichervolumen von 300 cbm.

1921
Abschluss eines Wasserlieferungsvertrages über die Versorgung der Ortschaft Pingsheim und Abschluss eines Wasserlieferungsvertrages mit dem Verbandswasserwerk Euskirchen.

1931
Erstmalige Erschließung von Wasservorkommen im Bereich Lüxheim und Bau des ersten Flachbrunnens. Zuvor erfolgte die Wassergewinnung ausschließlich in Embken.

1936
Die Verbandsversammlung wird vom Amt Nörvenich übernommen. Bürgermeister Jakob Breitkopf wird Verbandsvorsteher.

1945
Der Nörvenicher Amtsdirektor Bernhard Haas wird Verbandsvorsteher.

1949
Die Verbandsversammlung wechselt in das Amt Vettweiß. Der Vettweißer Amtsdirektor Fritz Braun wird Verbandsvorsteher.

1952
Erweiterung des Verbandsgebietes um die Ortschaften Embken, Muldenau, Ginnick, Froitzheim, Soller, Kelz, Jakobwüllesheim und Oberbolheim.

1954
Errichtung einer Druckstation in Embken. Erstmaliger Einbau von Wasserzählern. Erweiterung des Verbandsgebietes um die Ortschaften Binsfeld und Eschweiler über Feld.

1955
Herstellung und Inbetriebnahme des Wasserturms „Auf dem Sandberg“ bei Ginnick, mit einem möglichen Speichervolumen von 400 cbm. Bau der ersten Druckstation und Wasserkammern in Lüxheim, mit einem möglichen Speichervolumen von 1.000 cbm. Errichtung und Inbetriebnahme eines zweiten Flachbrunnens in Lüxheim.

1957
Erweiterung des Verbandsgebietes um die Siedlung Isweiler.

1958
Abbruch des Wasserturms in Lüxheim.

1960
Erweiterung des Verbandsgebietes um die Ortschaft Frauwüllesheim.

1961
Erweiterung des Verbandsgebietes um die Ortschaften Girbelsrath und Golzheim, welche mit einer Transportleitung verbunden werden.

1972
Mathias Schick wird Verbandsvorsteher.

1973
Errichtung der sogenannten Zwillingsbrunnen im Bereich der Wassergewinnungsanlage Lüxheim.

1975
Erweiterung des Verbandsgebietes um die Ortschaft Vettweiß.

1977
Das Verbandsgebiet wird um die Ortschaften Dorweiler und Pingsheim erweitert. Bau und Inbetriebnahme des ersten Wasserspeichers in Embken.

1982
Erschließung von zwei weiteren Flachbrunnen in Lüxheim, Erweiterung der Druckstation und Bau eines zusätzlichen Wasserspeichers, mit einem Volumen von 1.000 cbm.

1984
Nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung wird der Eigenbetrieb Wasserwerk des Wasserleitungszweckverbandes gebildet und auf eine kaufmännische Betriebsführung umgestellt. Karl Linder wird Verbandsvorsteher.

1989
Der WZV der Neffeltalgemeinden übernimmt die Trinkwasserversorgung für den Fliegerhorst in Nörvenich.

1992
Josef Kranz wird Verbandsvorsteher.

1993
Bedingt durch einen stetigen Anstieg der Nitratwerte des Flachbrunnenwassers werden in Lüxheim weitere Wasservorkommen erschlossen. Es wird ein erster Tiefbrunnen in Lüxheim errichtet und eine Aufbereitungsanlage gebaut. In Lüxheim wird nunmehr neben der Flachwassergewinnung zusätzlich Wasser aus einer Tiefe von 120 Metern gefördert. In der Aufbereitungsanlage wird dem gewonnenen Tiefenwasser Eisen und Mangan entzogen.

2000
Einzug in das neue Verwaltungs- und Betriebsgebäude in Vettweiß, Seelenpfad 1.

2002
Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die kaufmännische und technische Betriebsführung des benachbarten Wasserleitungszweckverbandes Gödersheim.

2005
Zusammen mit dem betriebsgeführten WZV Gödersheim wird ein Tiefbrunnen in der Wassergewinnungsanlage Gödersheim, des WZV Gödersheim, niedergebracht. In Embken wird gleichzeitig eine Aufbereitungsanlage errichtet. Das in Gödersheim gewonnene Tiefenwasser wird zusammen mit dem in Gödersheim gewonnenen Quellwasser über eine neu errichtete Doppelrohrleitung von der Gewinnungsanlage Gödersheim zur Aufbereitungsanlage nach Embken transportiert. Dort wird es zusammen mit dem in Embken gewonnen Quellwasser verschnitten. In der neuen Aufbereitungsanlage wird dem Wasser Eisen und Mangan entzogen. Die Einspeisung in die Versorgungssysteme erfolgt für den WZV der Neffeltalgemeinden über den Wasserturm Ginnick und für den WZV Gödersheim über eine Druckstation an der Gewinnungsanlage Gödersheim.

2007
Bau und Inbetriebnahme eines neuen Pumpwerkes in der Aufbereitungsanlage Embken.

2008
Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die kaufmännische und technische Betriebsführung des Wasserwerks Wissersheim-Rath der Gemeinde Nörvenich. Die Verbandsversammlung beschließt das Versorgungskonzept 2025 und legt damit den Grundstein für die Entwicklung der nächsten 20 Jahre.

2010
Errichtung und Inbetriebnahme eines Tiefbehälters in Pingsheim mit einem Speichervolumen von 1.500 cbm als erste realisierte Maßnahme aus dem Versorgungskonzept 2025.

2012
Das Wasserwerk Wissersheim-Rath wird auf den WZV übertragen und das Verbandsgebiet hierdurch um die Nörvenicher Ortschaften Wissersheim und Rath erweitert.

2013
100jähriges Bestehen des Wasserleitungszweckverbandes der Neffeltalgemeinden.

2015
Errichtung und Inbetriebnahme eines zweiten Tiefbrunnens in Lüxheim. TSM (Technisches Sicherheitsmanagement) Zertifizierung durch den DVGW. Der Vettweißer Bürgermeister Joachim Kunth wird zum neuen Verbandsvorsteher gewählt und tritt damit die Nachfolge von Josef Kranz an, der nach über 22-jähriger Tätigkeit als Verbandsvorsteher seinen Ruhestand antritt.

2016
Erweiterung der Aufbereitungsanlage in Lüxheim um eine zusätzliche Filterstufe. Einführung und Zertifizierung eines Energiemanagementsystems gemäß DIN EN ISO 50001. Die jährlich verkaufte Trinkwassermenge steigt erstmals über den Wert von 1,4 Mio. cbm.

2018
Eine anhaltende Hitzewelle und eine extreme Trockenheit im Frühjahr und Sommer führen zu neuen Tagesspitzenabgabewerten im Trinkwasserbereich. Die jährliche Verkaufsmenge steigt erstmals über den Wert von 1,5 Mio. cbm.

2019
Die Verbandsmitglieder beschließen einstimmig die Eingliederung des WZV Gödersheim in den WZV Neffeltal zum 1. Januar 2020. Das Verbandsgebiet vergrößert sich auf eine Fläche von über 240 qkm und es werden zukünftig nahezu 35.000 Einwohner in 43 Ortschaften mit Trinkwasser versorgt.

 

 

 

 

Wasserturm Lüxheim 1916 – 1958

Tiefbehälter Eulenberg 1916

Gründungsprotokoll von 1913